Magnetventil Brühgruppe WMF 1000 - Durchflussrichtung

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  • Magnetventil Brühgruppe WMF 1000 - Durchflussrichtung

    Hallo zusammen,

    vor einiger Zeit hatte ich mich mit einer Frage wegen eines lästigen Fehlers meiner WMF1000 hier gemeldet. Die Maschine pumpt, wenn sie den Dampfboiler befüllen will, leider auch Waser in die Brühgruppe, was entweder zum Time out Niveau führt oder zu einer großen Sauerei. Da ich nun die Faxen dicke und ein bisschen Zeit habe, habe ich die Maschine nun endlich auseinandergenommen.
    Ich habe im wesentlichen zwei Bauteile im Verdacht den Fehler zu verursachen - ein Elektronikproblem, wie in einer Antwort auf mein erstes Thema vermutet wurde, schließe ich aufgrund der Reproduzierbarkeit aus.
    Nummer 1: der Niveausensor im Dampfboiler - den habe ich hier, der wird getauscht und
    Nummer 2: das Magnetventil, das das Wasser zur Brühgruppe leitet.
    Ich habe den Verdacht, dass dieses Ventil den Weg zur Brühgruppe nicht richtig verschließt und deshalb Wasser in die Brühgruppe gelangt, wenn der Dampfboiler befüllt wird.
    Ich habe das Ventil deshalb ausgebaut und zerlegt, um eventuelle Kalkansätze zu entfernen.
    Nun ist mir etwas seltsames aufgefallen. Das Ventil wird von Anschluss A nach Anschluss P durchströmt. Das hat zur Folge, dass die Dichtung nur durch die Federkraft der kleinen Feder auf den Sitz gedrückt wird, und sich bei hohen Drücken abheben kann. Was eine Undichtigkeit des Ventils zur Folge hätte.
    Auf der Seite von Bürkert ist auf dem Schaubild vom Ventil 6011 aber die Flussrichtung von P nach A angegeben, die eine Selbstdichtung zur Folge hat.
    Scheinbar verbaut WMF das Ventil stets entgegen der technischen Durchströmungsrichtung, denn ein anderer Bastler (Mario2004) hatte ein ähnliches Problem.
    siehe hier.: WMF 1000 Durchflussfehler
    Bevor ich jatzt aber einfach die Anschlüsse tausche, wollte ich mal fragen, ob jemand weiß, was sich WMF bei der Einbaurichtung des Ventils gedacht hat. Hat da vielleicht jemand Erfahrungen?
    Bilder
    • IMG_1791.JPG

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  • Moin,
    die Erklärung ist ganz einfach.
    Der Boiler ist mit Wasser befüllt.
    Beim aufheizen dehnt sich das Wasser aus.
    Es entsteht ein Überdruck,der über das dann aufgedrückte Brühventil und dann durch das angesteuerte Entspannventil in die Tropfschale geleitet wird.
    Also Brühventil immer entgegen Flussrichtung einbauen,es ist u.a.eine Sicherheitsfunktion.
  • Moin,
    danke für die schnelle Antwort. Die Erklärung ist einleuchtend, aber zutiefst unbefriedigend, denn die Maschine war so teuer, dass ich eigentlich eine technisch "saubere" Lösung für das Problem der Volumenzunahme beim Aufheizen erwarte. Z.B. ein Entlastungsventil in die Tropfschale. Stattdessen so eine quick-and-dirty-Lösung zu verbauen, die über kurz oder lang Probleme macht, ist ärgerlich.
    Aber sei es drum, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als das Ventil auszutauschen, denn allein durch die Federkraft hält das Ventil beim Befüllen des Dampfboilers nicht mehr dicht.
  • Moin,
    jetzt stehe ich auf dem schlauch! Ja es gibt ein Ventil, das in die Tropfschale entlässt, aber in Flussrichtung erst hinter dem "falschherum" durchströmten Bürkertventil, so dass dieses beim Aufheizen nur etwas bringt, wenn sich der Überdruck durch Aufdrücken des Bürkertventils den Weg dorthin gebahnt hat. Ich darf das Ventil also in seiner technisch richtigen Einbaurichtung P==>A nicht einbauen, um die Funktion "Entlastung" nicht zu gefährden, oder?
    Ich kenne mich in der Hydraulik der Maschine nicht wirklich aus, aber Lage und Anschluss des Ventils vor der Tropfschale lassen mich vermuten, das es dazu dient, am Ende des Brühvorgangs Druck abzubauen. Ist das korrekt?

    Wo vermutest du denn den eigentlichen Fehler? Bevor ich jetzt in eine sinnlose Bestellorgie verfalle.
    Gruß
    Alexander
  • wenn beim einschalten die Elektrode im Dampfkessel nicht benetzt ist,dann schaltet die Pumpe ein,das Kesselzulaufventil öffnet.
    Die Pumpe fördert Wasser über den Boiler ,dann zum Kesselfüllventil in den Dampfkessel.Wenn der Füllstand im Kessel erreicht ist,schaltet Pumpe und Füllventil ab.
    Beim füllen kann im Normalfall kein so hoher Druck entstehen,das das Brühventil aufgedrückt wird.
    Es könnte sein,das das Füllventil nicht öffnet,der Eingang vom Kessel verkalkt ist und somit das Wasser nicht in den Kessel laufen kann.Wenn dieser Weg irgendwo zu ist,liegt der Volle Pumpendruck am Brühventil und drückt dieses auf.Würde dies nicht geschehen,weil du das Ventil z.B. umdrehst,dann würde eben das Sicherheitsventil öffnen.
    Wenn der Kessel innerhalb einer gewissen Zeit nicht befüllt ist,dann kommt der Timeout.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mich@el ()

  • So, zuerst einmal vielen Dank für deinen super Tipps!
    Also, das Problem, dass das Ventil nicht richtig schließt und deshalb die Brühgruppe geflutet wird, tritt grundsätzlich nach dem Aufheizvorgang nach dem Einschalten der Maschine auf. Da wird zunächst der Dampfboiler zu Beginn des Aufheizens in der beschriebenen Weise befüllt und nach kurzer Zeit, wenn die Maschine brühbereit ist, wird der Dampfboiler weiter befüllt und es kommt zu dem Fehler.
    Wahrscheinlich gibt dann der Niveausensor ein Signal zum Füllen, aber der Druck im Dampboiler ist bereits so hoch, dass das Wasser nur zum Teil in den Dampfboiler gelangt und ein anderer Teil den Weg über das T-Stück durch das Bürkertventil in die Brühgruppe findet.
    Vielleicht ist dessen Feder ja schon ein wenig erlahmt?
    Den Niveausensor habe ich gerade getauscht. Wie hätte ich den oder die Steuerung denn auf Funktion überprüfen können?
  • Hallo zusammen
    heute war der WMF - Gastro-Kundendienst bei uns in der Firma und ich durfte ein Blick in dessen
    Service-Doku werfen. Hier der Hinweis aus der Service-Anleitung der WMF800/1000s pro, ich durfte es leider nicht fotografieren oder kopieren, daher nur sinngemäß wiedergegeben:

    Technical service instructions
    The flow direction is shown on the valve.
    The brewing valve is installed opposite the direction of flow!

    The brewing valve is installed opposite to the flow direction so that the excess water
    can be released when the boiler is heated without the boiler pressure climbing to
    16 bar (opening pressure for the safety valve).

    Hoffe das Hilft Dir weiter

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sc-6000 ()

  • Moin zusammen,

    ja, das Thema hat sich zwischenzeitlich etwas von der Überschrift entfernt, aber mit deinem letzten Beitrag sc-6000 haben wir die Kurve ja wieder gekriegt. Super, dass es jetzt eine "offizielle" Quelle gibt. Die Aussage deckt sich ja mit der Darstellung von Mich@el, dessen Begründung mir vollkommen einleuchtete und für dessen Tipps ich mich noch einmal ganz herzlich bedanke!
    Denn: Die Maschine läuft wieder und zwar ohne ein eventuelles Sicherheitsrisiko durch ein "richtig herum" :1f609: montiertes Ventil und der Fehler mit der vollgelaufenen Brühgruppe gehöhrt nun auch der Vergangenheit an.

    Vielleicht für alle, die zufällig mit demselben Problem zu kämpfen haben:
    Ich habe den Niveausensor Dampf getauscht, alle Ventile einmal geöffnet und auf Verschmutzungen kontrolliert. Weiterhin habe ich die Ventile für die Dampfboilerbefüllung und das "Entlastungsventil" (beide aus Messing und von Danfoss) gegeneinander getauscht, da das Dampfventil den deutlich gebrauchteren Eindruck machte (äußerlich). Dabei habe ich außerdem festgestellt, dass die Magnetspule auf dem Dampfventil recht lose saß. Den losen Sitz habe ich in meinem Fall als Hauptverursacher im Verdacht, da der Anker des Ventils wahrscheinlich nicht unter allen Umständen korrekt angehoben wurde und es deshalb zu der Rückströmung in die Brühgruppe kam.
    Vielleicht wollte Sie auch einfach etwas Zuneigung, wer weiß...

    Ach ja, als ich sie schon mal zerlegt hatte, habe ich auch eine neue Pumpe eingebaut, nach neun Jahren schien mir das eine gute Investition.

    Gruß
    Alexander

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GanzeBohne ()