Impressa Z5: Kaffeetemperatur zu niedrig

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  • Impressa Z5: Kaffeetemperatur zu niedrig

    Hallo zusammen,

    meine Jura Z5 macht seit kurzem Probleme: Der Kaffee ist (viel) zu kalt. Wenn ich einen Espresso beziehe, kommt dieser mit gut 40 °C in der Tasse an (konfigurierte Temperatur: "hoch"). Beziehe ich Heißwasser, hat dieses über 80 °C. Die Kaffeemenge beim Espresso stimmt soweit (25 ml konfiguriert, 26 ml gemessen). Temperatur ist bei einem kurze Zeit später bezogenen Espresso auch nicht höher.

    Ich habe den Widerstand der Heizpatronen in den beiden Erhitzern verglichen, stimmt soweit überein (Wasser 43,1 Ohm, Dampf 44,6 Ohm). Der Sensor am Wassererhitzer hat 12,5 kOhm bei ca. 20 °C.

    Die Maschine wurde immer mit Claris-Filter betrieben und bisher nicht entkalkt.

    Kann mich eventuell jemand in die richtige Richtung zur Eingrenzung des Fehlers lenken? Freue mich auf eure Hinweise.

    Danke,
    Steffen

    Edit 22:23 Uhr: Ich vermute, dass Heißwasser im Dampfboiler zubereitet wird, jedenfalls wird der Schlauch an dessen Abgang beim HW-Bezug recht heiß. Heißes Heißwasser schließt also ein Problem mit dem Wassererhitzer nicht unbedingt aus. Weiterhin befinden sich auf dem Wärmetauscher weiße kalkartige Ablagerungen - Wasserverlust habe ich aber bisher nicht festgestellt. Zudem hatte ich inzwischen zweimal kurz die Anzeige "System füllen" im Display.

    Edit 22:30 Uhr: Hier noch ein Foto vom Wärmetauscher, der allerdings schon beim letzten Mal als ich in die Maschine schaute (vor 1,5 Jahren) so aussah:
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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von steffenk ()

  • Hallo steffenk !
    Was mein " Vorredner " ( MikeAstra ) schreibt, sehe ich genauso !

    Zitat :" Die Maschine wurde immer mit Claris-Filter betrieben und bisher nicht entkalkt."
    Ich denke, das ist der Fehler, der immer wieder gemacht wird. Ein Wasserfilter ist nicht in der Lage, sämtlichen im Wasser gelösten Kalk zurückzuhalten, d.h. die Maschine verkalkt trotz eingesetzten Wasserfilters nur eben nicht so schnell. Ich glaube in der Bedienungsanleitung von Jura steht sinngemäß, dass eine Entkalkung der Maschine bei einem eingesetzten Wasserfilter nicht mehr erforderlich sei und das ist meiner Meinung nach eben nicht richtig. Es sollte besser so formuliert werden : Bei einem in den Wassertank eingesetzten Wasserfilter ist eine Entkalkung der Maschine nicht mehr so häufig notwendig.
    Gruß
    Wolfgang
    zur Zeit im Gebrauch priv. Jura Giga 5 aus dem Jahr 2013, Praxis : Jura F505, 2. Gen.
  • sehe ich auch so, der Clarisfilter reduziert die Wasserhärte aber nicht jedes Leitungswasser hat die gleiche Härte. In unserer Gegend haben wir Wasserhärten um 20°, ohne Enkalkung funktioniert da keine Maschine übermäßig lange, auch nicht mit Tankfilter. Es sind ja auch noch andere Salze im Wasser. Eine zumindest jährliche Entkalkung kann ich auch nur jedem empfehlen. Oder gleich weiches Wasser verwenden.

    Den Wärmetauscher nach der Entkalkung nochmal inspizeren.
    Nach dem Wasserlaufplan habe ich nicht den Eindruck, daß Heißwasser über den Dampfboiler geht.
    un' tschüß
  • Hallo,

    euch allen vielen Dank für eure Antworten! Ich hatte schon vermutet, dass es Richtung entkalken geht. Wenn ich es richtig verstanden habe, muss ich den Filter in den Einstellungen deaktivieren, um das Entkalkungsprogramm starten zu können, richtig? Kann ich hinter wieder den momentan verwendeten Filter einsetzen? Der ist ca. 4 Tage drin.

    Nochmals besten Dank
    Steffen
  • So,

    ich habe jetzt zweimal entkalkt, leider ist die Kaffeetemperatur immer noch unverändert bei gut 40 °C (ca. 42-44).

    Beim Entkalken kam aus dem "Cappucinoauslauf" saubere Reinigungsflüssigkeit heraus, ebenso aus dem Heißwasserauslauf. Der mittlere Hauptauslauf wurde nicht gespült. In der Schale ist einiges an Kalk gelandet, keine Stückchen, aber der Boden der Auffangschale war weiß. Die Partikel sieht man vor dem schwarzen Hintergrund ja auch recht gut.

    Ich habe zweimal entkalkt, jetzt habe ich keinen Entkalker mehr und versuche gerade welchen aufzutreiben. Da die zwei Durchgänge bisher keine Besserung gebracht haben, bin ich etwas pessimistisch.

    Was mich wundert: Der Kaffee wurde vor ein paar Tagen "von jetzt auf gleich" kälter. Bei einer Verkalkung als Ursache würde ich eine schleichende Reduzierung der Temperatur erwarten. Liege ich da falsch? Weiterhin wundert mich die Wassertemperatur beim Heißwasserbezug, die ja nach wie vor bei ca. 80 °C ist.

    Ich habe folgende konkrete Fragen:
    • Welche Temperatur sollte das Wasser am Heißwasserauslauf haben?
    • Wenn die Temperatur am Heißwasserauslauf ok ist, kann ich dann davon ausgehen, dass der Erhitzer als Ursache ausgeschlossen werden kann?
    • Was kann ich tun, um das Problem weiter einzugrenzen?
    Danke nochmal für euren bisherigen Input. Die Lektion, auch bei Betrieb mit Filter regelmäßig zu entkalken, habe ich nun gelernt :-).

    Die Maschine hat übrigens knapp 10.000 Bezüge hinter sich und wurde die letzten 3 Jahre bei 8 °dH betrieben, davor 4 Jahre bei deutlich höherer Härte (ich würde sagen über 14 °dH).

    Beste Grüße
    Steffen
  • steffenk schrieb:

    Was mich wundert: Der Kaffee wurde vor ein paar Tagen "von jetzt auf gleich" kälter. Bei einer Verkalkung als Ursache würde ich eine schleichende Reduzierung der Temperatur erwarten. Liege ich da falsch? Weiterhin wundert mich die Wassertemperatur beim Heißwasserbezug, die ja nach wie vor bei ca. 80 °C ist.


    nein, da liegst Du ganz richtig, es wäre eher eine schleichende Reduzierung der Temp. zu erwarten. Beim nochmaligen lesen des 1. Post habe ich auch den Hinweis darauf gelesen. Da in aller Regel bei dem Fehlerbild eine Verkalkung ursächlich ist hat wohl niemand nachgefragt, wie kurz seit kurzem bedeutet.

    Beschreib mal bitte, wie Deine Meßmethode aussieht.
    Was für ein Thermometer benutzt Du? elektr./Backthermometer/IR-Therm./was anderes?
    Welche Temperatur nimmst Du? Direkt am Auslauf oder in der Tasse? Die Temp. am Auslauf ist aussagekräftiger.
    Hast Du immer nur die Temp. bei Espresso gemessen oder auch bei Kaffee? Welche Brühzeiten hattest Du?

    Entweder liege ich falsch und Heißwasser wird über die Dampfheizung erhitzt oder Du mißt die Temperatur in einer kalten Tasse.
    80°C finde ich realistisch für Heißwasser. Einerseits läuft das Wasser schneller bis zum Auslauf, kann also auf dem Weg dahin nicht groß abkühlen, dafür hat der Erhitzer weniger Zeit zum nachheizen.
    Kaffee oder Espresso läuft langsamer und hat einen längeren Weg durch die Brühgruppe und den Kaffeeauslauf. Es ist zwar fast alles aus Kunststoff, trotzdem gibt der Kaffee Wärme auf dem Weg in die Tasse ab. Es mag banal klingen aber im Winter tritt der Effekt eben verstärkt auf, wenn Tankwasser, Gehäuse, Tassen etwas kälter sind. Ich habe jedenfalls den Kalender nach der Häufigkeit von Kundenanfragen stellen können, denen plötzlich der Kaffee zu kalt war, dann war plötzlich der Sommer vorbei <g> . Leider hat Jura keine aktiven Tassenwärmer an den Maschinen.
    un' tschüß
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  • Hallo Zaphod,

    danke für deine Antwort. Ich verwende folgendes Thermometer (ggf. draufklicken, sonst ist das Bild nicht sehr aussagekräftig):


    Ich habe die HW-Temp direkt am Auslauf gemessen, das Wasser also an meinem Thermometer entlang laufen lassen. Die Tasse Kaffee war vorher ebenfalls viel zu kalt, nicht nur der Espresso.

    Jetzt wird es interessant: Habe gerade nochmal eine Messreihe durchgeführt und dabei bessere Werte erzielt. Habe Heißwasser, Kaffee und Espresso gemessen. Der Espresso ist dabei am schwierigsten zu messen, da ja nur 25ml durchlaufen und daher die zur Verfügung stehende Zeit kürzer ist (Thermometer ist etwas träge). Ich habe das Thermometer daher vorher auf ca. 55 °C vorgewärmt, so dass es bereits in der richtigen Region misst.

    Ergebnisse:
    Heißwasser: Am Auslauf 86 °C, in der Tasse 77 °C
    Kaffee: Am Auslauf 78 °C, in der Tasse 70 °C
    Espresso: Am Auslauf >69 °C, in der Tasse 58 °C

    Demnach bin ich jetzt besser dran als vorher. Was sagst du / sagt ihr zu den Temperaturen?

    Mit dem Heißwasser liegst du richtig. Ich habe die Spannung an den Heizpatronen gemessen; für den Heißwasserbezug wird der Wassererhitzer verwendet, nicht der Dampferhitzer. Die Temperaturdifferenz war allerdings sehr deutlich: Normalerweise lasse ich den Espresso immer ein paar Minuten stehen, sonst ist er mir zu heiß. Zuletzt konnte ich ihn direkt nach Bezug trinken, und fand ihn dann bereits lauwarm. Klar, das ist eine Subjektive Wahrnehmung, aber sie ist deutlich :-).

    Du fragst nach der Brühzeit: Wie genau messe ich die (wann fange ich an, wann stoppe ich)?

    Gruß
    Steffen