Unser WMF 800 startet auch nicht mehr

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  • Unser WMF 800 startet auch nicht mehr

    Hallo zusammen,

    danke, dass es dieses geniale Forum gibt. Es hat mich viel über die an sich gute Technik der Maschinen gelehrt und sonst wäre ich auch schon um einiges ärmer...

    Unsere Maschine ist Bj. 2008 und läuft eigentlich sehr stabil. Ich kann wenig klagen. Richtige Defekte hatten wir nur wenig. Zu Beginn unserer Freundschaft war sie einmal auf Garantie im Werk, dann habe ich einmal den Sensor im Boiler getauscht und dann einmal zum Service und sonst nur Lapalien.

    Jetzt startet sie aber nicht mehr, bzw. sie schaltet sich nach ca. 1 Minute ab. Dabei entwickelt sie seltsame Geräusche (eine Art Knistern).
    Unter der Maschine war Kaffeeflüssigkeit. Nicht viel, aber mehr als sonst, da wir immer ein paar Tropfen am hinteren Gehäuserand austretend hatten. Das habe ich immer als normal angesehen, da ich dachte, dass es von den Tresterresten wäre, die sich schon mal zwischen Brüheinheit und Behälter sammeln. Das war aber falsch...

    Zerlegt habe ich sie und dabei eine gründliche Reinigung vorgenommen. Dabei ist mir folgendes aufgefallen. Am Ringkerntrafo war Kaffeeflüssigkeit (auf der Oberfläche und auch hinter der Folie). Das allein dürfte schon für einen Kurzschluss sorgen und auch das Knistern verursachen, oder? Außerdem gibt es eine blanke Kabelstelle direkt von den Windungen her (Sekundärleitungen).
    Interessanterweise waren an der Bodenabdeckung sonst nur auf den Stegen Kaffeereste zu finden. Sehr viel krustiger Kaffee-Schmutz war aber an der hinteren Abdeckung (also unten zwischen Innen und Außen).
    Was mich aber sehr gewundert hat, war, das am Gehäuse über dem Ringkerntrafo Risse sind (Also da wo der Tresterbehälter drüber ist).
    Das der rote Silikonschlauch eine angebrutzelte Stelle in der Nähe des Boilers hatte, lasse ich mal als "Verschleiß" so stehen. Er ist augenscheinlich noch dicht und war wahrscheinlich nicht weit genug weg, sodass die rote Isolierung leicht angeschmort wurde.

    Ich habe dann noch einmal einen Testversuch gestartet und die Maschine gestartet. Wieder das gleiche: kurz an, knisterst, dann aus. Der Trafo wird dabei sehr heiß und ich vermutet, das die interne Termosicherung dann abschaltet. Da heißt aber, das der Trafo dann ca. 110 Grad heiß wird, was sicher der Grund für die Risse im Gehäuse ist.

    Zwischendurch habe ich viel im Forum gelesen und die Widerstände am Trafo gemessen (Primär waren es 10,7, Sekundär jeweils 0,3 Ohm). Da das Teil aber innen eh feucht ist, denke ich, dass das wenig aussagt.

    Ich habe jetzt einen neuen Trafo bestellt, da er eh die blanke Stelle hat. Einen neuen Schlauch und ein komplettes Dichtungsset natürlich auch. Denn jetzt kommt es:

    Denn, wenn man schon mal alles zerlegt hat, will man ja auch gründlich sein. Deshalb habe ich die Brühgruppe genommen und diese auch genauer untersucht. Und dabei musste ich feststellen, dass im unteren Kolben kein Dichtungsring war! Ich frage mich natürlich schon, wo der hin ist? In Luft auflösen kann er sich ja wohl kaum. Ob er beim Service verschludert wurde, kann ich nicht sagen, denn bis dato wußte ich selbst nicht, wie man an ihn überhaupt ran kommt (Er ist immer verdeckt, aber jetzt weiß ich auch wozu dieser Kunststoffring ist :-). Habe ihn also selbst auch nie kontrolliert. Die Maschine lief ja auch immer, auch wenn der Espresso nie so gut war (kaum Crema).

    Naja, wie auch immer. ich denke, dass das ist Ursache für die schleichende Verschmutzung durch die Kaffeeflüssigkeit ist. Vielleicht kriege ich dann auch einen besseren Espresso hin. Ich werde berichten.

    Dennoch habe ich noch ein paar konkrete Fragen:

    Die Brühgruppe hat einen recht hohen Widerstand, wenn sie unten über den Nippel des schwarzen Kolben fährt. Ist das normal?

    Dann hatten wir in letzter Zeit deutlich mehr Kaffemehlreste zwischen Tresterbehälter und Brühgruppe. Dass man da regelmäßig saugen muss, ist mir klar, aber ich habe das Gefühl, dass wirklich mehr geworden ist. Hat jemand hierzu für mich einen Tipp?

    Und dann möchte ich noch das Innere der Führung vom Kaffeeauslauf reinigen, die sieht auch peinlichst verkrustet aus. Wie mache ich das am besten? Ausbauen oder in einen Becher eintunken?

    Ich danke und freue mich, wenn die Maschine wieder läuft (hoffentlich war es auch nur der Trafo...)

    Viele Grüße

    Dirk
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  • Also danke für deine sehr informative Ausführung.
    Hier sind einige Freunde der WMF KVA´s einschliesschlich meiner Person.
    Kaffeeauslauf ausbauen in Kaffeereiniger einlegen und er wird im alten Glanz erstrahlen.

    Brüheinheit, sicherlich ist der Fehler beim Zusammenbau enstanden, WMF hat kein eignen Service im Haus. Die haben auch Suppunternehmer, möge man denken wie man will.

    Ich schicke sie nicht dahin.
    Melde hier an und Stelle dich vor mit deiner KVA.

    MfG Chris
    MfG Chris
  • Hi Chris,

    danke für die Antwort. Inzwischen weiß ich die WMF auch sehr zu schätzen. Allein der Punkt, dass man sie überhaupt zerlegen kann, ist schon enorm positiv. Und solange es bei Caffe Limes Ersatzteile gibt... Vielleicht hole ich mir irgendwann noch eine 1.000er für daheim...

    Den Kaffeeauslauf hatte ich schon zumindest demontiert. Aber da hängen doch noch die Schläuche dran?... Ich hab ihn aber wie beschrieben in Reiniger reingehängt und langsam sieht man sogar die Sprengringe wieder, Zahnbürste sei Dank :1f643: ... Aber von unten schaut man da ja auch nie so rein...

    Aber was meinst Du mit "hier anmelden" ?

    VG Dirk
  • Guten Morgen,

    ja, der Morgen ist wieder gut... denn der Kaffee läuft wieder :1f600:

    Aber ich fasse mich kurz, da Romane zum Kontext gelegentlich den ein oder anderen überfordern.

    Es lag am Trafo. Habe den neuen eingebaut und alles ist wieder gut. Der wird im Betrieb auch nur leicht Handwarm, selbst nach Stunden...
    Maschine ist penibelst gereinigt, hat neue Dichtungen, die beweglichen Teile der Brühgruppe sind neu gefettet (nur an den wesentlichen Stellen natürlich), die defekte Stelle am Gehäuse mit einer dünnen Aluplatte und hitzebeständigem Kleber stabilisiert und alles läuft butterweich und einwandfrei. Dann noch entkalkt, die Einstellungen überprüft... ich denke, mehr Service kann ich nicht machen.
    In Zukunft werde ich aber im Betrieb ganz klar mehr auf alle Dichtungen und die Hygiene allgemein aufpassen und auch öfters mal nachfetten.
    Die Maschine hat jetzt knapp unter 10.000 Bezüge und sie läuft nach meinem Empfinden jetzt wieder wie am ersten Tag.

    Danke Euch allen für die guten Tipps.

    Vielleicht schaffe ich es auch irgendwann einen Espresso mit vernünftiger Crema zu erzeugen.
    Mahlwerk stand auf ziemlich grob und ist jetzt auf deutlich feiner, aber noch nicht auf ganz fein.
    Ergebnis ist aber immer noch nicht perfekt, liegt aber vielleicht auch an der Bohnensorte, da wir im Büro nicht die besten Sorten verwenden.

    So, muss mich wieder bremsen...

    Viele Grüße
    Dirk
  • Hallo zusammen,
    um noch einmal auf das Problem mit dem Trafo zurück zukommen, auch ein Trafo kann innerhalb einer Wicklung einen Windungsschluss bekommen, dies kann Primärseitig wie auch Sekundäseitig passieren, hierbei wird die Wicklung überhitzt, was sich dann auf den ganzen Trafo überträgt.
    Aus diesem Grund sitzt bei den meisten Geräten entweder ein Temperaturschalter (setzt sich selbständig durch abkühlen zurück) bzw. eine Thermopille (löst bei erreichen des aufgedruckten Wertes dauerhaft aus und bleibt in diesem Zustand (diese muß dann durch das gleich Modell ersetzt werden).
    Diese Thermopillen sitzen auch an vielen Heizelementen bzw. Boilern und auch Kaffemaschinen!) Das knisternde Geräusch welches nach dem Einschalten zu hören war, deutet schon darauf hin, dass hier höhere Temperaturen im Spiel waren (deshalb dann auch Risse im umliegenden Bereich). Ohne diese Sicherheits-Temperaturbegrenzer kann es es auch mal ein böses Ausmaß annehmen. Deshalb sollte man diese auch nicht überbrücken, auf Grund der erhöhten Brandgefahr!

    Viele Grüße
    und weiterhin einen guten störungsfreien Kaffee :2615: :2615:
    Harald
    :2615: Ich bin nicht faul, ich bin im Energiesparmodus. :2615:
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