DeLonghi Latissima+ EN520B Kaffe kommt stoßweise - Flowmeter defekt

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  • DeLonghi Latissima+ EN520B Kaffe kommt stoßweise - Flowmeter defekt

    Hallo zusammen,

    ich habe seit ein paar Tagen folgendes Problem bei meiner DeLonghi Latissima+ EN520B (Nespresso):
    Lungo oder Espresso kommt nur noch stoßweise raus: ca 2 sec mit ganz normalem Druck und Temperatur, dann ca 2 sec Pause, dann das ganze von vorne einige Mal bis es von alleine aufhört. Von der Menge Wasser/Kaffee (habe es mit und ohne Kapsel getestet) ist es dann insgesamt weniger wie ein Espresso.
    Entkalkung, Umstellung der Wasserhärten und Reset der Füllmengen für Espresso bzw Lungo brachten nichts.

    Die Dampffunktion für Latte oder Cappuccino geht gar nicht mehr. Also bei Druck der entsprechenden Tasten tut sich einfach nichts.

    Wir riefen beim technischen Kundendienst an. Ein Herr dort versuchte es auf die Ferne zu Diagnostizieren und war sich ziemlich sicher, dass es an der "Pumpe kaffeeseits" läge, was auch immer das "kaffeeseits" heißt. Beim Aufschrauben konnte ich nur eine Pumpe entdecken (ARS CP04, 70 Watt). Weiß jemand ob es noch weitere Pumpen gibt in der Maschine?

    Wir tauschten die Pumpe aus durch eine neue, aber das Problem blieb genau das Gleiche: Kaffee nur stoßweise im 2-Sekundenintervall.

    Wir probierten weitere Dinge, z.B. eine Entleerung (Vorbereitung für längeren Nichtgebrauch). Die klappte einwandfrei, trug jedoch auch nicht zur Problemlösung bei. Interessant war hierbei jedoch, dass da das Wasser nicht stoßweise sondern kontinuierlich rausgepumpt wurde, also so wie es eigentlich sein sollte. Ich hatte vergessen, den Wassertank abzumachen davor und der wurde komplett durchgepumpt.
    Das brachte mich auf die Idee, dass es am Wassermengensensor liegen könnte, der direkt zwischen Tank und Kaffeepumpe liegt (weißes rundes Teil, ein Schlauch vom Tank geht rein, einer zur Kaffeepumpe raus, Stecker mit 3 Kabeln dran). So wie ich das verstehe wird der nicht ausgewertet bei der Entleerung, da der Wassertank ja sowieso abgemacht werden soll.
    Das würde erklären, dass es bei der Entleerung so gut durchpumpt (Sensor aus -> spielt keine Rolle ob er kaputt ist), nicht aber beim normalen Kaffeezubereiten.

    Zum Testen ob diese Vermutung korrekt ist überlege ich, das Signal vom Sensor zu überbrücken.
    Zum Sensor gehen 3 Kabel:
    Rot: vermutlich Spannungsversorgung
    Schwarz: vermutlich Masse
    Weiß: vermutlich Signal an die Steuereinheit, wieviel Wasser durchfließt.

    Soweit ich weiß ist in dem Sensor ein Rad drin, dass sich mit dem durchfließendem Wasser dreht und eine analoge Spannung an die Steuereinheit zurückgibt, die mehr oder weniger proportional zur Durchflussmenge des Wassers ist. Weiß jemand ob das stimmt?
    Ich überlege, die Spannung von der Versorgung des Sensors (rotes Kabel) einfach mal auf das Signal (weiß) zu brücken, sodass der Steuereinheit simuliert würde, dass der Sensor funktioniert und Wasser da ist. Ich bin mir nur nicht sicher, ob die Spannung der Sensorversorgung nicht zu hoch ist für das analoge Signal das erwartet wird. Gehen da bei jemandem Alarmglocken los? :1f600:


    Bevor ich das angehe und eventuell irgendein elektrisches Bauteil durchbrenne, würde ich mir gerne Erfahrung einholen ob
    a) jemand dieses Problem kennt und andere Lösungsvorschläge hat, oder
    b) jemand weiß, ob meine Vermutung zum Wassermengensensor korrekt ist

    Danke schonmal vielmals für Antworten!
    Falls es hilft kann ich das was die Maschine macht auch mal auf Video festhalten.

    Viele Grüße
    Julian
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  • Moin,
    der Weg zur Lösung ist genial.
    Übrigens meinst Du das Flowmeter. Das gleiche ist in ESAM und anderen Kaffeevollautomaten verbaut und kostet um die 6 €.
    Sollte es an diesem liegen, einfach reinigen.
    Mit der einen Hand den unteren Teil nach unten drücken und festhalten. Drücken, nicht durch den Boden pressen!
    Mit der anderen Hand den Deckel herunter drücken und entgegen dem Uhrzeigersinn drehen. Deckel zur Seite, Flügelrad entnehmen, alles mit Spülwasser putzen.

    Ergebnis?

    Bezüglich simulieren einer Spannung o.ä.:
    1. Lebensversicherung prüfen
    2. Versicherungssumme erhöhen
    3. Alle Mitbewohner über den folgenden Stromausfall informieren
    4. Beim Bestellen eines Flowmeter gleichzeitig Leistungselektronik mitbestellen
    5. In Popo beißen wegen einem 6€ Bauteil einen Hausbrand riskiert zu haben

    Ich selbst Messe und repariere so ziemlich alles. Hier jedoch hast du einen Sensor, der jedesmal wenn ein Magnet drüber gleitet einen Impuls erzeugt. Frequenz? Unbekannt. Spannung? Keine Ahnung.
    Im Forum gab es was darüber, keine Ahnung wo

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von OlliFFM ()

  • Danke für die Antwort,

    das Flowmeter ist sauber und das Flügelrad kann sich frei drehen. Vielleicht haben die Magnete an Feldstärke verloren.
    Ich bestelle mal ein Ersatzteil, wenn das so günstig ist.

    Der Sensor gibt also Pulse zurück, die die Steuereinheit dann zählt pro Zeiteinheit? Also wie eine Art Pulsweitenmodulation?

    Ich messe morgen nach welche Spannung der Sensor kriegt und zurückliefert beim Pumpen, bzw die Frequenz.

    Du hast Recht, mein Vorhaben mit der Simulation ist sehr gewagt. Deshalb habe ich bis jetzt die Finger davon gelassen und sammle erst Einmal Infos und Erfahrungen.
  • Das gleiche Prinzip hat der Hall Sensor, bei den großen KVA unter dem Antrieb. Im Antriebsrad sind 4:Magnete, die über den Sensor schweben.
    Bei dem kenne ich die Widerstände, um ihn zu prüfen. Beim Flowmeter habe ich noch nie einen Defekt gehabt, deswegen fehlen mir da die Messwerte.

    Beide Schläuche ab, merken welcher wohin.
    Stecker runter.
    Multimeter auf Plus und Daten, also beide äußere Pole. In untere Öffnung pusten und gleichzeitig auf das Multimeter achten, ob der Widerstand gleich bleibt, dann defekt.

    In der Zeit könnte man 3 Flowmeter wechseln...
  • Der Widerstand zwischen Plus und Daten ist bei meinem 1,2 kOhm und ändert sich nicht, wenn man durchbläst und sich das Rädchen dreht. Also wahrscheinlich defekt?
    Hatte das ganze Teil eingehend geputzt auch mit Entkalker-Lösung. Das Durchpusten klappte auch problemlos, also sauber sollte es sein.

    Das Flowmeter wird übrigens mit einer Spannung von 4,7 Volt versorgt bei mir. Hat da jemand Erfahrungswerte, ob das passt?
  • Das Flowmeter ist nun ausgetauscht und sowohl Kaffee als auch Espresso funktionieren wieder. Danke Olli für die Hilfe!

    Lediglich bei der Dampffunktion gibt es noch Probleme. Bei den Milchschaumgetränken kommt ein wenig Dampf aus dem Gehäuse, jedoch kein Schaum aus der Düse.
    Noch ein anderer Defekt? Werde das Gerät nochmal aufschrauben und auf Undichtigkeiten überprüfen.
    Vielleicht pendelt sich das auch wieder ein, die ganzen Schläuche sind ja noch leer von den Entleerungen davor.
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  • OlliFFM schrieb:

    Hab ebenfalls gepustet.
    Warum auch immer, keine Änderung im Widerstand. Wahrscheinlich doch nur elektronische Impulse
    Ein Flowmeter liefert nur Impulse, da geht nix mit dem Multimeter zu messen. Dafür braucht es einen Oszi oder einen Frequenzzähler und dann muss in der Schaltung gemessen werden damit die Versorgungsspannung korrekt anliegt und der Signalausgang entsprechend mit Widerständen zur Versorgungsspannung verschaltet ist.
  • Alles klar, das in der Schaltung zu messen war mir etwas zu aufwendig, da die Kontakte schwer zugänglich sind in zusammengebautem Zustand.
    Die Dampfdüse funktioniert nun auch wieder, der Bajonettverschluss am Auslass war nicht richtig eingerastet, weshalb es eine Undichtigkeit gab.

    Das Flowmeter war nun der Übeltäter des stockenden Pumpens. Flowmeter ausgetauscht (7-10 Euro auf Ebay), und das Maschinchen schnurrt wieder wie am ersten Tag :1f642:

    Danke an eure Hilfe!