KVA Anfänger sucht Rat [ECAM 22.110b] - Mahldauer kurz, Kaffee dünn, Trester nass

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    • KVA Anfänger sucht Rat [ECAM 22.110b] - Mahldauer kurz, Kaffee dünn, Trester nass

      Hallo zusammen,

      nach viel Lesen und Ausprobieren ohne zufriedenstellendes Ergebnis muss ich mal proaktiv um Rat bitten.
      Ich habe Probleme mit der Einstellung einer ECAM 22.110b. Ist "mein erster" KVA, wobei bei der ganzen Sache erschwerend hinzu kommt, dass das gar nicht meiner ist, sondern der bei meinen Eltern steht (war ein Geschenk) und ich versuche ihn einzustellen.

      Seit der Inbetriebnahme hatte die Maschine immer das Problem, dass der Kaffee sehr dünn war. Die Mahldauer mit 6s bei maximaler Stärke und Doppeltasse sehr kurz und die Tresterkuchen ca. 1,2cm dünn als auch sehr nass mit Wasser in dem Behälter.
      Dazu hatte ich u.a. hier einiges gelesen. Tipps wie Maschine ohne Bohnen paar mal laufen lassen (mit anschließendem Abbruch des Bezugs durch die Maschine selbst) haben nicht geholfen.
      Nachdem ich grob verstanden hatte wie das Gerät (oder die Reed Platine?) die Mahldauer selbst justiert, bin ich selbst auf folgendes Vorgehen gekommen:
      1. Bohnenbehälter leeren
      2. per Hand wenige Bohnen in das Fach streuen (zu wenig für einen normalen Bezug)
      3. Bezug bei maximaler Stärke und Doppeltasse -> Maschine merkt bei Bezug "oh ich habe zu wenig Kaffeemehl" -> Mahldauer wird erhöht
      Das 2-3x wiederholen, Bohnenbehälter auffüllen und dann hat man 1-2 Bezüge mit etwa 10s Mahldauer, wo die Tresterkuchen ca. 2cm dick und nicht nass waren, intensiverer Geschmack und eine dunkle Crema. Geschmacklich gefiel es mir dann auch besser, aber ich habe keine Ahnung von Kaffee.
      Natürlich justiert die Maschine sich dann mit jedem Bezug wieder selbst auf den alten Stand runter.

      Ok, das konnte ja auch keine Lösung sein. Für jede Tasse den Behälter leeren, Bohnen verschwenden etc.. Das würden meine Eltern ohnehin nicht tun.

      Nach etwas mehr Recherche darauf gekommen, dass eventuell der Mahlgrad werksseitig zu grob eingestellt ist und daher auch die Mahldauer so kurz ist. Meine Referenz laut Recherche waren so 10-12s bei maximaler Menge.

      Also das Ding aufgemacht. teilweise zerlegt und die Voreinstellung vom Mahlwerk um mehrere Zähne (ich glaube es waren 3 oder 4) Richtung fein verstellt.
      Ergebnis danach war, dass man mit dem Einstellungsrad das erste Mal den Mahlgrad so fein einstellen konnte (bei max. fein, also über 1 hinaus), dass sich der Durchlauf des Kaffees verringert bis dahin, dass es nur noch tropft. Tresterkuchen sehr fein bis gummiartig (zu fein). Das war vorher nicht möglich. Habe den Mahlgrad dann wieder allmählich etwas zurückgenommen bis es weder durchgehend lief, was etwa der 2 entsprach (nach alter Voreinstellung wohl -1).

      Mahldauer hat sich dadurch auf etwa 8-9s bei maximaler Stärke verlängert und der Kaffee war auch geschmacklich und farblich intensiver. Tresterkuchen allerdings nach wie vor so max. 1,3cm dick.

      Das ist jetzt einige Monate her und bei meinem letzten Besuch ist mir aufgefallen, dass der Mahlgrad bei gleicher Einstellung am Rädchen wieder viel gröber geworden ist. Der Trester ist auch wieder viel feuchter insbesondere beim ersten Bezug, wenn die Maschine kalt ist. So feucht, dass sich trotz angeblich regelmäßiger Reinigung (kann ich nicht kontrollieren) auf manchen Teilen in der Umgebung der BG aber auch bis hoch in den "Mehleinwurfschacht" Schimmel gebildet hatte.
      Hab das mal alles sauber gemacht soweit es ohne Zerlegung möglich war.

      Jetzt die Frage: Geh ich nochmal ans Mahlwerk und verstelle die Voreinstellung weiter? Nutzt sich das Mahlwerk ab? Kann sich das Mahlwerk durch zu feine Einstellung selbst fressen? Metallabrieb im Kaffee? :1f922:
      Die BG erscheint mir übrigens eigentlich recht leichtgängig. Habe aber keine Referenz. Werde die demnächst mal revidieren und neu fetten.
      Was kann ich noch tun?

      Wieso ist die Mahldauer sonst so kurz? Hat Delonghi was geändert in letzter Zeit? Die Maschine wurde 2022 gekauft.


      Weitere kleine Fragen:
      • Was ist die optimale Brühtemeperatur? Anscheinend lässt sich die ja von Stufe 1-4 (90-94 Grad C) einstellen. Habe sowohl heißer=besser als auch kühler=besser gelesen.
      • Die Maschine wird ausschließlich mit Umkehrosmose Wasser befüllt. Gedanke war dabei, dass kaum Verkalkung auftritt und das Gerät länger hält / weniger Verschleiß erleidet. Meinungen dazu?


      Vielen Dank schon mal , wenn du bis hier gelesen hast. Ich weiß lange Posts sind immer anstrengend :2615:
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    • Hallo Salbeitee
      ich kenne mich mit Jura aus aber Mahlgrad einstellung sollte eigent lich gleich sein. Also wenn ich neue Mahlsteine einsetze dreh ich den Deckel ganz zu und dann um eine viertel Umdrehung zurück dann beim dritten Bezug spätestens sollte es stimmen sonst drehe ich einen bis zwei strich weiter.
    • Ich habe gestern die Maschine geöffnet und gesäubert. Die Grundeinstellung des Mahlwerks habe ich erneut um zwei "Klicks" Richtung feiner verschoben und die Brühgruppe gereinigt sowie komplett neu abgefettet.

      Der Mahlgrad lässt sich jetzt über das Justierrad wieder in einem nach meinem Verständnis vernünftigen Rahmen einstellen. Letzlich habe ich es auf 2 eingestellt, dort merkt man, dass die Pumpe etwas arbeiten muss ohne dass am Auslauf der Strahl zu dünn wird oder gar zu tropfen beginnt.

      Anscheinend habe ich bei der Verstellung der Grundeinstellung eine der Einrastfedern rausgeworfen. Ich bin mir nicht sicher wie das passiert ist.
      Ich entferne die Rückwand und Seitenteile, löse den Gehäusedeckel und drücke dann den weißen Ring ganz oben am Mahlwerk mit einem Schraubenzieher nach oben, sodass ich das Justierzahnrad unabhängig vom Zahnrad mit den vielen Löchern am Mahlwerk bewegen kann.

      Es handelt sich um dieses Teil hier denke ich: komtra.de/delonghi-ersatzteile…ein-rastung-mahlwerk.html
      Ich habe nachdem ich fertig war nur diese Feder - komplett verbogen - auf dem Boden gefunden. Ist von der Dicke in etwa wie eine Kugelschreiberfeder. Keine Kugel.

      Gestern konnte ich keine eigenständige Verstellung des Mahlgrads im Betrieb feststellen, daher werde ich wohl erst mal nicht versuchen die Feder bzw. Ersatz dafür einzusetzen. Ich denke dafür muss ich den Deckel komplett abnehmen und das mag mir vorne am Bedienteil nicht gelingen bzw. ich befürchte dort eine Haltenase abzubrechen.


      Leider besteht noch unverändert das Problem, dass der erste Tresterkuchen nach dem Start der Maschine total nass und matschig ist inkl. einer geringen Menge Wasser im Tresterbehälter. Alle nachfolgenden Tresterkuchen sind trocken und kompakt.

      Mag es vielleicht am Cremaventil liegen? Das war so fest im Brühstempel, dass ich es kaum drehen geschweige denn herausnehmen konnte. Denke das kriege ich nur raus, indem ich es zerstöre.


      @kobi Was meinst du mit Deckel? Ich verstelle wie oben beschrieben im eingebauten Zustand, daher kann ich nicht bis zum Anschlag verstellen.

      Anhand des fünften Bildes hier: komtra.de/delonghi-ersatzteile…am-kaffeevollautomat.html

      Der Strich, den man von hinten durch diese zwei Plastikflanken sehen kann, markiert (denke ich) die gröbste Einstellung des Justierrads im Werkszustand. Bei mir ist der mittlerweile an der anderen schmalen Flanke, die im Bild senkrecht steht (bei Justierrad auf 7 - grob).
      Heißt auch: wenn ich das Justierrad komplett auf fein stelle (quasi auf 0, nicht 1), also das Zahnrad am Mahlwerk im Uhrzeigersinn drehe, sind nur noch wenige Zähne Richtung gegen den Uhrzeigersinn übrig. Sprich ich befinde mich fast am Ende des einstellbaren Bereichs.


      Edit: Ach ja, die Mahldauer war nach wie vor bei maximal ca. 8s und die Tresterdicke hatte sich auch nicht stark verändert. Schätze die gleichen 1,2cm, die ich mal gemessen hatte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Salbeitee ()

    • Mahlgrad nur bei laufenden Mahlwerk verstellen. Danach drei bis 4 Kaffeebezüge laufen lassen und testen. Wenn sich Kaffeereste an der innen Wand befindet geht meist die Brühgruppe zu schwer.
      Kaffeestärke/ Menge ist Entscheident für die Dicke des Kaffeetrester.
      Sollte man den Mahlgrad nicht im laufendem Betrieb verstellt haben, kann mit der Zeit der Stift (Stellrad) unten rund werden oder brechen. Das ist unten halbrund und auf der anderen Seite gerade. Mein Sohn hat den gleichen KVA. Mahlgrad auf 3 und Kaffeemenge/Stärke etwas mehr als die Hälfte, schätze drei Viertel. Einmal eingestellt und macht seit mehr als zwei Jahren was sie soll.. Guten Kaffee!
      Kaffeebohnen sind auch entscheidend für lecker Kaffee.
    • Salbeitee schrieb:


      • Die Maschine wird ausschließlich mit Umkehrosmose Wasser befüllt. Gedanke war dabei, dass kaum Verkalkung auftritt und das Gerät länger hält / weniger Verschleiß erleidet. Meinungen dazu?

      Ich verwende Reverse Osmose Wasser seit 10 Jahren für meinen Kaffee / Tee und div. andere Lebensmittelzubereitungen. Bisher ohne Nachteile. Grund ist, dass das heimische Brunnenwasser leider ziemlich kalkreich ist. Und irgendeine Silberionen verseuchte "Brittafilter" Plörre kippe ich da nicht rein. Ähnlich verhält es sich mit den integrierten Filtersystemen. Man sollte darauf achten, dass das Osmose-System das Wasser leicht mit "weichen" Mineralien/Ionen wieder anreichert. Das ermöglicht eine nachgelagerte Mineralisierungskartusche an der Anlage. Wenn diese nicht vorhanden ist, einen kleinen Schuss Leitungswasser mit dazu geben! Wenn gar keine Mineralien/Ionen mehr im Wasser vorhanden sind, wird von der Kaffeesäure nichts mehr neutralisiert, was sich negativ auf den Geschmack auswirken könnte.

      Und ja, man muss bei Härteeinstellung 1 natürlich deutlich weniger entkalken und kann auch sehr sparsam den Entkalker dosieren.