( hab beim Bearbeiten der Überschrift versehentlich den Beitrag abgeschickt , vllt. kann ein Admin den Titel ändern? muß heissen:)

Vorsicht bei häufiger Nutzung - Designschrott bei Nespresso EN 660 - Triac TY2 stirbt an Überhitzung durch Inversbetrieb


Hi,

meine geschenkte Nespresso starb den Hitzetod nach mehreren Stunden, alle weißen LEDs blinkten, ausgeschaltet.

Heute blinkte nur noch die rote Taste, zerlegt, gemessen: Triac TY2 hat einen Schluß.

Das ist eine völlig überdimensionierte 24 Ampere Type und sitzt zusammen mit einem Zweiten (sic!) auf einem viel zu kleinen Kühlerblock.
IMHO totaler Fehlbau - die Platine hockt mitten in der Hitze und der Kühler nimmt die Hitze der Heizblöcke auf anstatt Wärme abzugeben.

Ich werde den Triac tauschen und wenn die Elektronik noch funktioniert an eine Oma veräußern - das ist definitiv nichts für Vieltrinker.

Ich nutze jetzt wieder meine uralte wunderschöne Paradiso einfachster Bauart von der Fabbrica Macchine Caffe Espresso - Zappia-Paradiso S.A. Lugano - Fabbricazione Svizzera

Ein elektrisches Bakelit-Metall-Wunder aus den 1950-er oder 60-ern mit altem Porzellanstecker - unverwüstlich, einfach und für ewig gebaut - der Plastik-Schrott taugt nichts ツ

Gruß

Japp, das Wichtigste ist der Kaffeestrom aber diese DeLonghi ist definitiv gepfuscht.

Wechselstrom fließt zitternd in beide Richtungen. Triacs sind intern 2 antiparallel (für +⇒- und -⇒+) geschaltete Thyristoren mit gemeinsamer Steuerelektrode (Gate) und daher für Wechselstromsteuerungen + Regelungen geeignet.

Der Wärmefluß ist anfangs OK, die Richtung ist Triac-KK⇒Innenraum, aber ab einer bestimmten Betriebsdauer gibt es Inversbetrieb Innenraum⇒KK. Eine kalte Maschine kann die vom KK abgegebene Wärme zuerst aufnehmen, aber das geht nicht auf Dauer.

Ab der Gleichgewichtstemperatur kehrt sich der Wärmefluß um, die von den Heizblöcken erzeugte Hitze heizt den Kühlkörper fatalerweise auf. Ein größerer Kühlkörper nähme im Inversbetrieb noch mehr Hitze auf und führte zum noch schnelleren Wärmetod. Hier fehlt schlicht die abschaltende Schutzschaltung oder die ist falsch konzipiert, Der Wärmesensor am Thermoblock macht was anderes.

Die Überdimensionierung mit einer 24-Ampere-Type verzögert den Hitzetod, beseitigt ihn aber nicht. Fehlende Schutzschaltung = ENTWICKLERPFUSCH. Das Ding ist vollgestopft mit Prozessoren und eine 1-cent Diode als Sensor in KK-Nähe hätte doch genügt - wie bei einer CPU.

Das ist am falschen Eck gespart oder nicht durchdacht oder "knapp durch den Betriebstest gerutscht".

Die Lösung für Dauerbetrieb wäre ein zur Aussenseite montierter KK - wie bei den PAs Power Amplifier im Funk- oder Discobereich - siehe PARADISO. Andere Lüfter und Konvektionsöffnungen sind unpraktikabel im Küchenbereich.

† bei 75°C
#1 Stimmt, die Elektronik sitzt abseits vom Heizblock, aber kleine Maschine = begrenzte Wärmekapazität. Ich habs Datenblatt gelesen und gar nicht schlecht gestaunt, dazu weiter unten mehr. Hab mir gerade wieder einen großen Espresso mit der alten Paradiso zum Frühstück gemacht - das hat richtig Atmosphäre: es zischet und dampfet mit Karacho wie die Lok im Bahnhof und bildet dazu noch Wölckchen über der Tasse.

Die Nespresso mag ich aber auch sehr gern- klein, schnell und unkompliziert stets bereit und die beiden ergänzen sich perfekt wie in der Liebe.

Also auch wenn sich das bisher vllt. wie Geschimpfe las, eigentlich machen Reparaturen i.A. mächtig Spaß vorallem wenns dann wieder richtig funktioniert und nicht zum Alltag mutiert - ist wie Spielzeug zerlegen und zusammenbauen, wenn man es nicht muß. Es gibt Tage, da hab ich einfach Lust zum Exzess - das war vor drei Tagen der Maschine Tod. Beim Putzen fiel mir auf, eine Gehäuseplatte war sogar durch die Hitze leicht verformt und die Maschine war ja zuletzt auch richtig heiß, hatte aussen ~50°C

#2 Das Datenblatt für den Triac BTA24-800BW nennt bei ABSOLUTE MAXIMUM RATINGS (Grenzwerte) fürs Gehäuse TO220AB 125°C, aber der A-Bär stellte dann fest, daß in der DeLonghi EN660 das äußerlich gleiche, aber elektrisch und thermisch minderwertige isolierte Triacgehäuse TO220ABins verbaut ist - dafür steht dort als Grenzwert für "TO220AB ins (für insulated) 75°C = 50°C Unterschied zwischen sein und nicht sein.

#3 Montagedetails. Der Triac war mit einer nur locker aufdrückenden Federklammer aus IMHO zu dünnem Blech und mit etwas Wärmepaste am KK eher "angepappt" als befestigt.

Das Datenblatt nennt zwei Gehäusearten in der Description (Beschreibung) im ersten Satz: Available either in through-hole or surface-mount packages (=wörtlich:) erhältlich entweder durchlocht oder im Oberflächenmontage-Gehäuse.

through-hole = durchs Loch = Verschraubung oder Vernietung. Von einer laschen Federklammer mit dem Presswert eines Daumens steht dort nichts.

#4 Ich erwäge laut dem freigewählten Tagesmotto: Augen auf beim Triac-Kauf unter Berücksichtigung des geringsten Wärmewiderstands "junction to case thermal resistance" die nichtisolierte bis 125°C hitzeresistente Type BTB aus derselben Serie ganz fest auf einem eigenen KK zu verschrauben