Sorry, aber "Fair gehandelt" und Discountpreise sind zwei Dinge, die nicht zusammen passen. Wie sollen die Kaffeebauern ihren gerechten Lohn bringen, wenn bis zum Discountpreis von 6-8€/kg noch der Transport und die Röstkosten plus Verdienst für den Händler, dazwischen stehen?

Irgendwo hört es für mich halt auf. Du willst doch auch entsprechenden Lohn für Deine Arbeit?

Zum Thema: Fair gehandelter Kaffee??

Gruß
Gregor

fair trade ist ja fast schon main stream geworden und bei den kleinröstern kaum noch zu finden - einige sind explizit unter verweis auf supermarktröstungen und s***bucks aus dem programm ausgestiegen. viele, die was auf sich halten, organisieren sich ihre rohbohnen direkt beim erzeuger und zahlen so unter umgehung der zwischenhändler auch sehr ordentliche preise. das nennt sich dann direct trade. verglichen mit dem, was man meistens im supermarkt oder im weltladen für fair gehandelten kaffee hinlegen muss, sind die so entstandenen produkte auch kaum teurer bzw. manchmal sogar billiger (ein kilo langen tatico hat lange zeit um die 14€ gekostet...). zudem sind die röstungen oft deutlich besser. in der "szene" haben sich mittlerweile gut ein bis zwei dutzend solcher betriebe etabliert, man muss nur ein wenig suchen ;)...

gruß, max

ich bin auf der suche nach einem wirklich fair gehandeltem kaffee... preis is mir eigentlich vollkommen egal, würd einfach nur mal gerne kaffeebohnen bekommen die mit echter hingabe und alter technik angebaut und werden (vielelleicht sogar sonnenröstung direkt beim bauern). Wenn das so fair gemacht wird und fernab vonn massenproduktion zahl ich da wirklich gern um einiges mehr dafür, da ich ja sowieso nicht jeden tag kaffee trinke und kaffee ja eigentlich noch immer ein genussmittel ist. Wichtig ist mir nur das die leute die auch die arbeit damit haben ( also wirklich am feld stehn und arbeiten, mit schmutzigen händen und so) ihr geld bekommen und nicht die leute die irgendwo vor einem schreibtisch sitzen sich die tasche voll stecken.

Hallo Actek23,

eine sehr gute Adresse für Direct-Trade und damit fairen Kaffee ist sicherlich Quijote: quijote-kaffee.de/
Aber auch Langen setzt sich sehr für fairen Handel ein und bietet: langen-kaffee.de/Fairer_Handel.php

Es gibt sicherlich auch andere Röster, die sich derart einsetzen, die beiden sind aber diejenigen, mit denen ich persönliche Erfahrungen sammeln konnte.

Gruß
Gregor

Hmm.. darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ihr habt schon Recht, dass Discount und Fairtrade eigentlich nicht zusammen passen. Ich frage mich nun aber, wieso es beispielsweise bei Lidl Fairtrade-Kaffee gibt? Ist das eine Lüge? Und wenn ja, wieso hat das noch niemand aufgedeckt? Irgendwie bin ich bisher noch nicht über diesen Gegensatz gestolpert.

Ich würde nicht pauschal sagen, dass Fair-Trade eine Lüge ist, aber solche Geschichten sind für uns genauso intransparent wie bspw. Wertschöpfungsketten großer Schokoladenhersteller (Stichwort: Kakao).
Ich meine auch mal im TV eine Kritik dazu gesehen zu haben, dass Bauern eine Art Lizenz kaufen bzw. Voraussetzungen erfüllen müssen, um fair "traden" zu dürfen. Da ist dann natürlich wieder fraglich, ob es fair sein kann, eine solche Hürde als Hindernis im Weg zu haben.

Ja, das Lizenssystem ist sehr strikt geregelt, ich hatte in der Vergangenheit mal einer Röstereiangefragt, um deren Produkte in meinem Shop zu verkaufen. Aussage war: Die Produkte sind "FairTrade"-Lizensiert und ich müsste selber in einen Lizenz investieren, um dann die Produkte unter dem Siegel weiter verkaufen zu dürfen. Man riet mir aber davon ab, da es imense Kosten und Aufwand für mich beduetet hätte, mich lizensieren zu lassen. Das hätte den Verkaufspreis in die Höhe getrieben, so dass im Grunde keiner mehr bei mir gekauft hätte. Also habe ich es gelassen.

Gruß
Gregor

Daraus kann man sich ableiten, was dies für die Bauern als "schwächstes" Glied in der Kette bedeutet, wenn Sie eine Lizenz haben wollen. In diesem Falle ist es wohl besonders ärgerlich, dass Kaffee als Fair Trade Produkt gekennzeichnet wird, trotzdem aber alles andere als fair produziert worden ist. Es ist ein Jammer, dass Bauern in diesen Ländern, die den ganzen Tag schuften, nicht mal genug Geld haben, um Essen für die ganze Familie zu kaufen.