Anfängerfragen Siebträger Jura Vapore Avant Garde

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    • Anfängerfragen Siebträger Jura Vapore Avant Garde

      Hallo erfahrene Barista,

      habe seit einiger Zeit (endlich) eine "gescheite" Siebträgermaschine, eine Jura Vapore.

      Der Espresso den sie zaubert ist denke ich nicht schlecht (vielleicht kenne ich aber auch noch nichts besseres ;-).

      Allerdings habe ich mit ein paar Kleinigkeiten so meine liebe Mühe.

      1. Wenn ich die Maschine einschalte und auf das grüne "aufgeheizt" Lämpchen warte,
      tropft immer etwas Wasser aus dem "Bezugsloch", setze ich den leeren Siebträger beim
      Aufwärmen auch gleich ein, befindet das Wasser dann darin. Setze ich den mit Pulver
      gefüllten Siebträger während der Aufheizphase gleich ein, "suppt" dieses Wasser dann
      vermutlich den Puck voll. Was ist den die richtige Vorgehensweise ?

      2. Nachdem das grüne "aufgeheizt" Lämpchen dann leuchtet, muss man bei dieser
      Maschine die Bezugstaste drücken und warten bis die Pumpe "leiser" wird, danach
      kann man dann, in dem man den Siebträger nach links drückt den Bezug starten.
      Die Brühe läuft sauber raus, erzeugt eine schöne Crema, und schmeckt auch.
      Allerdings ist der Puck nach dem Bezug "feucht", also zumindest obenauf ist ein
      ca. 1 mm dicker fast flüssiger Bereich.
      Wie beendet man nun richtigerweise den Bezug ?
      Entweder durch rechtsdrehen des Siebträgers, und anschließendem ausschalten der Pumpe
      durch die Bezugstaste, oder schaltet man einfach die Bezugstaste aus, läßt aber den Siebträger
      "offen".
      Im ersten Fall tropft dann beim linksdrehen etwas Brühe aus dem Siebträger, da er ja, bevor
      er entnommen werden kann, sein Ventil öffnet.
      Im zweiten fall tropft dann noch etwas Brühe in die Tasse.
      Das Ergebnis ist aber in beiden Fällen ein oben feuchter Tresterkuchen (Puck).

      Vielen Dank bereits im Voraus für eure Gedanken dazu.

      Schöne Grüße
      Ralf

      PS: Hab mit der Maschine noch eine zweite Not, vielleicht fällt dazu auch jemand was ein.
      Hab die Maschine in ebay "geschossen", leider meinte der Verkäufer es mit dem Reinigen
      zu gut und hat vor Versand die Maschine mit einem zu scharfen Reiniger "geputzt". Das
      Ergebnis ist, das sowohl der Schriftzug "Jura Vapore" als auch die Symbole für "Ein" ein
      Stromblitz, für "Bezug" ein Tassensymbol und für "Dampf" eine Dampfdüse, ebenfalls
      "weggeputzt" sind. Bei Jura hab ich bereits nachgefragt, dort will oder kann man mir
      nicht helfen, die Symbole waren wohl aufgedruckt, das Blechteil gibt es nicht mehr als
      Ersatzteil, die Frage nach einem "Jura" (Relief)aufkleber, um wenigstens das Symbol
      drauf zu haben(ist mir irgendwie wichtig ;-), wurde ebenfalls mit Ablehnung beantwortet.
      (sicher braucht man da eine Ersatzteilnummer einer anderen Maschine...).
      Hat wer eine Idee, was man tun kann, gibt es solche "Bildchen" als Abziehbild, kann man
      sich die irgendwie "zaubern" ? .. ebenfalls Danke.
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    • 1.: Maschine mit eingespanntem Siebträger vollständig durchheizen lassen (etwa 30 Minuten), Siebträger entnehmen, ausschütten, mit Pulver füllen, einhängen, Bezug starten.

      2.: Ist egal. Das Wasser auf dem Puck ist bei der Maschine unvermeidbar.

      3.: Du könntest die Schriftzüge mit passenden Folien zum Selbstbedrucken als Abziehbilder rekonstruieren, da habe ich aber keine Erfahrung.

      Mal allgemein: Mit was befüllst du deine Maschine? Wenn du vorgemahlenen Espresso verwendest, wirst du auf die beschriebene Art das geringstmögliche Übel als Ergebnis bekommen.

      Wenn du frisch geröstete Bohnen in einer espressotauglichen Mühle selbst verarbeitest, solltest du darüber nachdenken die Ventilmechanik aus dem Siebträger zu entfernen.
      Dann kann die Maschine mit der richtigen Übung die Temperatur zu erwischen (Google "Temperatursurfen") tatsächlich guten Espresso produzieren.
    • Hallo,
      zunächst herzlichen Dank für die schnelle und kompetente Antwort.
      Ich hätte da aber noch ein paar Verständnisfragen.

      Weshalb ist das Wasser auf dem Puck bei der Maschine unvermeidbar, ist das ein spezielles System ?
      Ich hatte vorher so ein Rowenta Kombidingens, Kaffemaschine auf der einen Seite, Siebträger auf
      der anderen, da hat man auch einfach nur den Bezug per Taste ein und ausgeschaltet, der Puck
      war immer schön trocken.

      Mit den Bohnen - tja - hab hier im Forum schon öfter drüber gelesen, wobei die meisten von
      "frisch gemahlen" schreiben, du aber von "frisch geröstet", ich hoffe das war ein Schreibfehler. :1f609:
      Ich denke mich hat der Ergeiz gepackt und ich werd' mir als nächstes eine gute Mühle besorgen
      (Tips dazu findet man ja zu hauf im Forum), aber warum muss ich dann die Ventilmechanik
      entfernen. Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, das in die Maschine auch noch ein anderer
      (normaler) Siebträger passen soll, mal suchen.

      Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen "Kaffemühle" und "espressotaugliche Mühle", es
      gibt ja in ebay recht günstig Kaffeemühlen, bei denen sich sowohl die Feinheit als auch
      die Dosierung (z.B. 1 - 12 Tassen) einstellen läßt, meist so 70er Jahre Bosch/Siemens/etc. Teile.
      Und ich meine da nicht die mit rotierendem Messer sondern richtigem Mahlwerk.
    • Das Wasser auf dem Puck entsteht bei jeder Maschine, welche kein eigenes Magnetventil an der Brühgruppe besitzt um den Restdruck unmittelbar nach Abschalten der Pumpe in die Tropfschale entweichen zu lassen.

      Das "frisch geröstet" ist kein Schreibfehler. :1f642:
      Es gibt viele preiswerte Röster welche sehr schnell nach der Röstung verschicken. Bekannte Namen sind u.a. Olivier, Fausto, Mirella, Langen.
      Oftmals wurden die Bohnen bei Eintreffen erst 2-3 Tage vorher geröstet und brauchen sogar noch 7-14 Tage um ihren maximalen Geschmack zu entwickeln.

      Wer allerdings keine gute Mühle hat, braucht sich um die Röstfrische auch nicht allzusehr sorgen.
      Eine Espressotaugliche Mühle zeichnet sich hauptsächlich dadurch aus dass die Mahlgradeinstellung sehr feinfühlig abstimmbar ist.
      Allerdings ist auch z.B. das Verhältnis von groben zu feinen Partikeln im Mahlgut ein anderes als bei einer Kaffeemühle.

      Als gutes Einsteigermodell wird oft die Graef CM80 empfohlen.
      Irgendwas aus den 70ern von deutschen Herstellern klingt wenig versprechend.

      Wenn du Platz hast und etwas basteln magst, hole dir eine alte Gastronomiemühle z.B. von Mazzer, La San Marco, Cimbali u.s.w. .
      Die kannst du zerlegen, alle Teile reinigen, Anlaufkondensator und Mahlscheiben austauschen und hast dann für ca. 150 Euro ein absolutes Profigerät.

      Die Ventilmechanik "muss" niemand entfernen. Der Grund wäre allerdings derselbe, wie für den Umstieg auf einen "normalen" Siebträger.
      Dieses Ventil erzeugt künstlich Druck und schäumt den Kaffee auf, um etwas espressoähnliches zu erzeugen, was mit vorgemahlenem Pulver ansonsten gar nicht möglich wäre.
      Das Ventil verhindert dadurch leider dass der Brühdruck durch das Kaffeepulver selbst erzeugt wird, nur dann kann "echte" Crema entstehen, welche auch einen wesentlich besseren Geschmack mit sich bringt.
    • ralfistda schrieb:

      Kaffemaschine auf der einen Seite, Siebträger auf
      der anderen, da hat man auch einfach nur den Bezug per Taste ein und ausgeschaltet, der Puck
      war immer schön trocken

      Warum das Wasser auf dem Puck steht, hat W1icht3lm@nn ja schon erklärt. Die Kombimaschinen sind noch mal etwas Anderes, als das, was Du jetzt hast, dort wird das Wasser nicht per Pumpe gefördert, wie bei Deiner jetzigen Maschine sondern rein über den Dampfdruck, wie z.B. bei einem Herdkännchen. Deshalb war der Puck immer trocken, dafür wird das Pulver mit viel zu heißem Dampf/Wasser gebrüht und verbrennt meist.

      Gruß
      Gregor

      VA-Werdegang: Jura E75 06.2006-10.2006 >>> Jura S9 Avantgarde 10.2006-07.2007 >>> 08.2007-04.2008: DeLonghi PrimaDonna >>> ab 09.2022 Miele CM7750

      ST-Werdegang: Gaggia Evolution mit Demoka M-203 10.2007-01.2009 >>> Arte di Poccino Bar (ST+Mühle) seit 01.2009 >>> ab 03/2009 La Spaziale Mini Vivaldi + Eureka MCI/T seit 12/2009 Casadio Instantaneous >>> ab 04/2013 Bezzera 2000AL
    • Vielen Dank,
      nun ist einiges klarer, ich hab mich schon gefragt weshalb beim Einlauf in meine Glastäschen
      die "ganze Brühe" schäumt und sich dann nach kurzer Zeit "setzt", unten schwarz und oben
      das was ihr mir als "schlechte Crema" beschrieben habt.
      Wäre noch die Frage ob den in diese Maschine ein "normaler" Siebträger paßt,
      der Durchmesser des "Pulvertöpfchens" ist 53 mm. Der Bajonett läßt sich schwerer beschreiben,
      im Vergleich zu meiner alten Maschine scheint es aber so, das es nur eine "Zu"-Stellung gibt,
      bei der alten konnte man durch stärkeres rechtsdrehen, das Pulver stärker zusammenpressen,
      oder ist das unnötig weil man das ja mit dem Taper schon macht ?
      Das mit dem "frisch geröstet" versuche ich auf jedenfall, wir haben hier in Schorndorf
      einen guten Kaffeeröster.
      Lieben Gruß
      Ralf