Vorteile/Nachteile eines Boilersystems gegenüber Durchlauferhitzern

Hab's mal korrigiert, wenn es recht ist.

LG
Helmut

Also früher ist da relativ. Es gibt Haushaltsvollautomaten ja noch gar nicht so lange. Lies doch mal bei Solis den Bericht zur Geschichte, der ist sehr interessant.
Die alten VA, also die in dem Bericht abgebildeten Solis Master Matic 2000 und Saeco Family hatten einen Messingboiler. Der war eigentlich schon ziemlich gut. Er war sehr stabil und zur Not konnte man ihn auch wieder abdichten. In irgendeinem Forum habe ich mal einen Bericht gelesen, da hatte jemand diesen alten Boiler als Ersatz für den furchtbaren Alu Erhitzer der späteren Saeco Modelle eingebaut. Der Nachteil dieser Maschinen war allerdings, daß sie die Hitze irgendwie nicht gut halten konnten. Es kam oft vor, daß die Maschine während des Kaffeebezuges nachheizen mußte und der Kaffee unten tatsächlich nur lau rauskam. Das hatte ich sowohl bei meiner Maschine zuhause als auch im Büro. Damals habe ich noch nicht gebastelt, daher weiß ich nicht, woran es lag.
Nach diesem Boiler kam dann bei Saeco der Alu Erhitzer, ein aus zwei Alugußteilen zusammengesetztes Teil, welches man meiner Meinung nach eindeutig als Schwachstelle der Automaten bezeichnen kann. Den mußte man andauernd neu abdichten bzw. ersetzen und verkalkt ist der wie verrückt. Der letzte, den ich neulich in den Fingern hatte, wurde immer regelmäßig entkalkt und ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig neu abdichten, bevor der Kalk sich einen Weg an der Dichtung vorbei nach außen bahnen konnte und den Erhitzer zerfressen konnte. Diesen Erhitzer bezeichnet Solis übrigens als Boiler. Er hat aber nur Platz für ca. eine Tasse Kaffee und die Heizung liegt außen.
Wie es bei Jura und Konsorten aussieht, dazu kann ich nichts sagen, aber wenn man da so den Ersatzteilmarkt studiert, handelt es sich auch hierbei entweder um kleine Boiler aus Alu oder Durchlauferhitzer / Thermoblock.

Die Boiler bei wmf / Schaerer / Solis stehen senkrecht in der Mitte des Gerätes, dadurch kann man die Wärme, die nach oben abgegeben wird gut für die Tassenablage nutzen. Isoliert sind sie nicht, aber drumrum ist noch ein extra Gehäuse aus Metall, das nur die Boiler beherbergt. Da könnte man theoretisch Isolierung einbringen. Allerdings entstünde dann ja auch weniger Abwärme für die Tassenablage. Jetzt geht die ganze Wärme durch den Kamineffekt in dem Innengehäuse quasi nach oben.

Wie ich jetzt feststellen musste, ist diese indirekt beheizte Abstellfläche ein Witz. Sie wird zwar wärmer als z.B. im Vergleich zu einer Jura S9, aber im Vergleich zu meiner La Spaziale immer noch nur "handwarm". Unter der Tassenabstellfläche der La Spaziale ist mittig horizontal der Boiler für das Kaffeewasser (450ml), dieser wird momentan auf 92°C. Zusätzlich befindet sich hinten links noch der Dampfboiler, 1,2L Volumen auf 115°C. Dementsprechend heiß wird die durchlöcherte Tassenabstellfläche. Bei der DeLonghi ist die Abstellfläche leider nicht durchlöchert und wird quasi durch das Kunsstoffgehäuse isoliert, in meinen Augen ein Konstruktionsfehler.
Aber das weicht jetzt doch ein wenig von der Thematik ab, hier geht es ja um Boiler vs. Thermoblock.

Gruß
Gregor

Du kennst die Pötte nicht, von denen ich rede =)



Hättest Dir eben anstatt der WMF 800 eine Alfi Alfino oder eine Solis SE-8 kaufen sollen - beide Maschinen sind baugleich mit Deiner und haben die Kannenfunktion ab Werk :thump:

Alles nur eine Frage der Softwareparameter. Geh doch mal zu Deinem nächstgelegenen WMF Servicepartner und frage ihn freundlich, ob er Dir bezüglich der Kannenfunktion weiterhelfen kann