Arte di Poccino Bar - zu Gast beim Admin

Spaß macht es sehr viel. Die Durchreise ist zu mindest verlängert. Was noch fehlt ist ein ausgiebiger Test mit guten Bohnen. Wenn die Schrottbohnen durch sind, werde ich als erstes Monsooned Malabar von Fausto mit der Diva auspressen.

Gruß
Gregor

Ich freu mich schon auf diesen Moment

Gruß
Gregor

Danke für den Hinweis, ich habe das Geheimnis noch gar nicht gelüftet. Auf meiner Poccino klebt am Boden ein Typenschild von "Riviera", meine Arte di Poccino ist baugleich mit der Riviera Zacconi. Übrigens habe ich die 2079ste Maschine.


Den Hebel muss man bei meiner Maschine und auch den Pavonis nach oben ziehen, damit der Zulauf durch den nach oben gezogenen Kolben aus dem Kessel geöffnet wird und die zum Brühen benötigte Wassermenge in die Brühgruppe laufen kann. Durch Runterdrücken wird dann der Druck aufgebaut und ist abhängig davon, wie stark und gleichmäßig man den Hebel drückt. Der Drehpunkt des Hebels ist am Ende des Hebels, die Zugstange ist kurz davor befestigt.

Bei den Elektras funktioniert es ähnlich, nur wird der Kolben nicht durch Hochziehen des Hebels gehoben, sondern durch Runterdrücken. (Die Zugstange ist am Ende des Hebels gefestigt, der Drehpunkt ein Stück davor.) Der Wasserweg wird so freigegeben und strömt in die Brühgruppe. Durch eine Feder wird dann der Hebel automatisch hochgezogen und erzeugt so ohne Zutun des Users einen gleichmäßigen Brühdruck.

Gruß
Gregor

Der Erfahrungsbericht geht weiter:

Gestern kam ein Paket von Fausto, Inhalt: 4x250g Monsooned Malabar.
Natürlich direkt auspacken und wie immer als allererstes ein paar Bohnen in den Mund schieben um vorab zu testen. Der schon bekannte Geschmack breitete sich sofort im Mund aus, das weckt das Verlangen nach mehr.

Also die restlichen Supermarktbohnen aus der Mühle gescheucht, alles sauber gemacht und die neuen Bohnen in die Mühle füllen. Maschine ist schon startbereit, Leerbezug in die Espressotasse um diese und die Brühgruppe aufzuwärmen. Dann begann das Fiasko: die neuen Bohnen kamen mit derartiger statischer Aufladung aus der Mühle, dass die Hälfte daneben ging. De Platz um die Mühle war, nachdem das Sieb endlich voll war, total eingesaut, mit einer dicken Schicht Kaffeepulver. Shit! Ein derartiges Verhalten zeigten die Supermarktbohnen nicht, dort landete alles zielgenau im Sieb.
Dann folgte das Tampern wie immer und der Bezug. Dabei merkte ich schnell, dass der Mahlgrad für die frischen Bohnen viel zu fein ist (Bei der verwendeten Mühle Stufe 2, angefangen wird die Rasterung bei 0), es kam nicht aus dem Auslauf, so sehr ich mich auch gegen den hebel stemmte. Also erst einmal wieder Druck weg, ein bischen warten und wieder Druck aufbauen. Es kamen ein paar zaghafte Tropfen und so langsam füllte sich die Tasse mit ca. 10ml schwarzem, dickflüssigem Gold und einer braunen, dichten Schicht Crema. Mit der Poccino eine dicke Crema zu erzeugen ist schwer, da bei 1x hebeln nur 15ml Brühwasser durchlaufen. Von diesen 15ml blieben noch ca. 5 ml auf und im Kaffeepuck.
Der Geschmack war aber schon nicht schlecht.
Also weiter: Mühle 3 Stufen gröber gestellt, also auf Stufe 5, diesmal in einen Behälter gemahlen und das Pulver umgefüllt. Bin eigentlich von deratigen Vorgehensweisen kein Freund, aber da ich nicht schon wieder alles einsauen wollte, war diese Lösung angebracht. Etwas leichter getampt und einen Bezug gestartet: Hebel hoch, 10sek. warten und runterziehen. Diesmal baute sich ein nicht so starker Widerstand am Hebel auf, aber der Espresso, diesmal ca. 14ml, floß schön dickflüssig innerhalb 13sek. in die Tasse, das Ergebnis war allgemein viel besser als der erste Versuch.
Dritter Versuch: Diemal nicht nur 1x hebeln, sondern wie ich es schon vorher praktizierte 1 1/2mal um ca. 25ml in der Tasse zu haben. Dabei muss ich erwähnen: Ich habe Versuche gemacht, ob es einen Unterschied macht, ob ich den Hebel beim erneuten Hochziehen schnell oder langsam bewege. Entgegen einiger Erfahrungsberichte aus den Kreisen der La Pavoni Besitzer, wird der Puck bei der Poccino durch schnelles Hochziehen nicht zerstört, es baut sich anscheind nicht so viel Unterdruck auf, bzw. der schon auf dem Puck lastende Druck glaibt diese Misere evtl. aus. Also gehe ich wie folgt vor: Hebel hochziehen, runterziehen bis etwas mehr als die Hälfte, schnell wieder hoch und erneut runter, schnell, bis zum ersten gespürten Gegendruck und dann langsam, mit immer mehr Druck den Hebel ganz nach unten. Geschmacklich keine negative Beeinträchtigung im Ergebnis und eine ebenfalls nicht durchlöcherte Crema.

Demnächste werde ich aber Kolben und die Kolbenstange demontieren und prüfen, ob man nicht soch das Hebelvolumen erhöhen kann. Denn: Bis der einlauf vom Kessel zur Brühgruppe frei wird, kann man den Hebel um etwas mehr als die Hälfte hochziehen. Man könnte also den Kolben von vorn herein etwas höher plazieren, so dass das Volumen in der Brühruppe größer wird.

Gruß
Gregor

Die Bohnen fliegen nicht rum, sondern das Pulver Erden kann man da nicht viel, ich vermute aber, dass durch den Kunststoffauswurfe das Pulver stärker abgelenkt wird. Ich werde bei Gelegenheit mal einen Metallauslauf der Demoka bestellen, da ich vermute, dass dieser ebenfalls auf die Mühle passt.

Und das die Mühle derart fein mahlen kann hätte ich vor den ersten Tests auch nicht gedacht, aber sie liefert sehr ordentliche und für mein Empfinden homogenere Ergebnisse als die Demoka. Ich vermute, das liegt an den konischen Mahlsteinen, denn die Iberital hat die selben Mahlsteine und mahlt ebenfalls deutlich besser als eine Demoka. Zusätzlich läuft die Poccino-Mühle noch mal rund 100 Umdrehungen/min langsamer als die Demoka.

Gruß
Gregor

Edit:
@Mr.Smith:


Bezüglich der 15ml:
Die Poccino hat einen nur halb so langen Hebelweg wie die LaPavoni und verstellbar ist dieser auch nicht. Ich werde aber noch mal bei Poccino nachfragen.

Ok, ich versuchs:
[hauchende Stimme, gedimmtes Licht]
Als das schwarze, samtige Gold langsam meine Lippen benetze und sich zu den Geschmacksknospen hervorgearbeitet hatte, wurde ich aromatisch in eine andere Welt geschleudert. Die leichten Nussaromen waren in einen schokoladigen Geschmack gebetet. Es breitete sich eine lang anhaltende geschmackliche Wärme im Mund aus, so dass es eine wahre Freude war den zweiten Schluck zu genießen.

Besser?

Gruß
Gregor

Nimm es ihm nicht übel

Ich habe gerade neue Kolbendichtungen und eine neue Brühgruppendichtung geordert, da ich nicht weiß, wie alt diese sind. Es macht noch alles einen guten Eindruck, dicht ist auch alles, aber es kann nicht schaden einen Austausch durchzuführen, vor allem kann ich dann mal wieder basteln und auch gleich eine Fotostrecke erstellen. Eine Anfrage bezüglich der Menge bei 1x hebeln habe ich auch gestartet.

Gruß
Gregor

So, ich habs geschafft. Heute morgen habe ich so fein gemahlen und das Sieb so stark überfüllt, dass ich mich fast auf den Hebel legen musste, damit unten Kaffee rauströpfelt. Nach ca. 3min Wehen war das Werk vollbracht:
Eine sehr dickflüssiger, mit Ölaugen versehener Ristretto, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Ich würde sagen: Überextrahiert bis zum geht nicht mehr. Probiert habe ich es: Mit dem Kaffeeextrakt hätte man Tote wecken können oder 5 Liter Filterkaffee produzieren können Es blieb bei einem zaghaften Schluck.

Gruß
Gregor

P.S.: Neue Dichtungen für Brühgruppe und Kolben habe ich bestellt, kommen vermutlich Montag bei mir an.

Habe noch 2 Bilder von der Poccino gemacht, diesmal bei Tageslicht und mit Stativ, Kamera: Nikon Coolpix 5000, Status: verbesserungswürdig






Gruß
Gregor